Kontroverses Thema im Familienrecht: Doppelresidenz/Wechselmodell
Begrifflichkeit
Zitat von Wikipedia:
Als Wechselmodell, Paritätsmodell, Pendelmodell oder Doppelresidenzmodell werden Regelungen zur Betreuung gemeinsamer Kinder bezeichnet, wenn diese nach einer Trennung ihrer Eltern in beiden Haushalten zeitlich annähernd gleichwertig betreut werden. Beide Elternteile bieten dem Kind ein Zuhause, in dem es sich abwechselnd aufhält.
Der Wegweiser für den Umgang nach Trennung und Scheidung des BMFSFJ hat enthält hierzu folgende Zeilen:
Die Definition für ein Wechselmodell ist sowohl im allgemeinen Sprachgebrauch als auch in der psychologischen Forschung fließend. In der angloamerikanischen Forschung beginnt sie bereits bei Regelungen, bei denen das Kind 14-tägig ein Wochenende von Freitag bis Sonntag und in der dazwischenliegenden Woche einen zusätzlichen Tag mit Übernachtung beim getrenntlebenden Elternteil verbringt (das entspricht einer Betreuungsverteilung von 30:70 Prozent) und reicht bis hin zum paritätischen Wechselmodell mit gleich großen Betreuungsanteilen der Eltern (50: 50 Prozent).
Auch die Wechselhäufigkeiten von Kindern regeln Eltern sehr unterschiedlich. Manche Kinder wechseln Monat für Monat, andere in zweiwöchigem Turnus, Woche für Woche oder gar täglich. Im paritätischen Wechselmodell entspricht die wechselnde Betreuung Woche für Woche in Deutschland derzeit wohl der am weitesten verbreiteten Praxis. In Deutschland definiert die höchstrichterliche Rechtsprechung das Wechselmodell im Zusammenhang mit Kindesunterhaltsfragen als eine paritätische Betreuung von nahezu 50:50 Prozent, in der zudem die Erziehungsverantwortung gleich verteilt ist.
Das Doppelresidenz-Projekt
Seit September ist die neue Website des Doppelresidenz-Projekts des Väteraufbruch für Kinder e.V. (VAfK) online. Unter doppelresidenz.org finden Sie unter Fachinformation auch alle Hintergrund-Informationen zum Thema Doppelresidenz/Wechselmodell.
Spendenaufruf für Doppelresidenz-Projekt (Wechselmodell)
11.07.2016
Mit folgendem Brief wendet sich Markus Witt, Vorstand im Bundesverein Väteraufbruch für Kinder e.V. und einer der beiden Projektleiter der Projektgruppe Doppelresidenz an alle Menschen, welche die Arbeit dieser Projektgruppe finanziell unterstützen möchten.
Die Paritätische Doppelresidenz ist vielen auch unter dem Namen Wechselmodell ein Begriff.
Liebe Freunde des Wechselmodells und der Doppelresidenz,
in der deutschen Familienrechtspraxis wird zur Zeit kaum ein Thema so heftig und kontrovers diskutiert wie die Doppelresidenz (Wechselmodell). Spätestens seit dem Erscheinen des Fachbuchs "Wechselmodell: Psychologie - Recht - Praxis" (2013) und weiteren Veröffentlichungen von Prof. Dr. jur. Hildegund Sünderhauf hat die Diskussion deutlich an Dynamik gewonnen und ist mittlerweile auch in den Medien und in der Politik angekommen.
Die von der Parlamentarischen Versammlung des Europarates am 2. Oktober 2015 einstimmig angenommene Weiterlesen >>>Entschließung 2079, in der die Mitgliedsstaaten aufgefordert wurden, die Doppelresidenz als Leitmodell in ihren Rechtssystemen einzuführen, sorgt für zusätzlichen politischen Nachdruck. Auch wenn nicht jeder einzelne von Trennung/Scheidung Betroffene unmittelbar von der angestrebten Einführung der Doppelresidenz als neuem Leitbild profitieren wird, so zeigt bereits die bisherige Entwicklung, dass wir im Fahrwasser der Doppelresidenz über Themen diskutieren, die den ureigensten Interessen unseres Vereines entsprechen:
- das Recht aller Kinder auf beide Eltern,
- die negativen Auswirkungen des Verlustes und der Entfremdung eines Elternteils,
- die Notwendigkeit, endlich auch internationale wissenschaftliche Erkenntnisse in die Diskussion um elterliche Sorge und Umgang einfließen zu lassen,
- die Vereinbarkeit von Beruf und Familie für Mütter und Väter im Lebensverlauf sowie
- die Unzulänglichkeiten des deutschen Unterhaltsrechtes.
Wir beobachten einen gesellschaftlichen Bewusstseinswandel dahingehend, dass Kinder getrennter Eltern nicht einen "Lebensmittelpunkt" bei einem "alleinerziehenden" Elternteil, sondern zwei Zuhause bei beiden getrennt erziehenden Eltern haben und wir für den Erhalt der gleichverantwortlichen Elternschaft auch neue rechtliche Rahmenbedingungen benötigen - und dass nicht erst bei einer Betreuungsquote von 50:50.
Der VAfK hat bereits 2012 eine vereins- und länderübergreifende Projektgruppe (paritätische) Doppelresidenz ins Leben gerufen, in der sich viele engagierte Mitglieder und Projektpartner/innen zusammengefunden haben, um Informationen, praktische Erfahrungen und Fachwissen rund um die Doppelresidenz auszutauschen, zu sammeln und zu dokumentieren.
Die gesammelten Informationen und Erkenntnisse sollen auch einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. In diesem Rahmen ist ein eigener www.doppelresidenz.org">Online-Auftritt der Projektgruppe Doppelresidenz und weitere Informationsmaterialien geplant.
Ein solches Projekt erfordert jedoch zusätzliche finanzielle Mittel für Druck, Grafik etc., welche sich aus dem schmalen laufenden Budget des Vereins nur schwer bewältigen lassen.
Daher bitten wir um eure Unterstützung!
Bitte unterstützt unsere Arbeit durch eine Spende. Auch kleine Beträge sind willkommen. Ihr könnt damit einen Beitrag dazu leisten, die Diskussion um die Doppelresidenz in Deutschland einen deutlichen Schritt nach vorn - in Richtung einer Veränderung hin zur gemeinsamen, gleichverantwortlichen Elternschaft - zu bringen.
Ihr könnt direkt online spenden (dort auch via Paypal möglich) oder aber per Überweisung auf unser Vereinskonto unter Angabe des Verwendungszwecks "Doppelresidenz":
Väteraufbruch für Kinder e.V.
Sozialbank Hannover
IBAN: DE49 2512 0510 0008 4436 00
BIC: BFSWDE33HAN
Ihr könnt entweder den Verein insgesamt durch eure Spende unterstützen oder aber konkret unser Doppelresidenz-Projekt. Bitte gebt in diesem Fall als Verwendungszweck "Doppelresidenz" an. Die Mittel werden dann zweckgebunden für dieses Projekt verwendet.
Der Väteraufbruch für Kinder e.V. ist als gemeinnütziger Verein anerkannt, so dass für eure Spenden steuerbegünstigende Spendenbescheinigungen ausgestellt werden können.
Solltet ihr konkrete Fragen zu dem Projekt haben oder euch aktiv an der Vereins- oder Projektarbeit beteiligen wollen, so könnt ihr Euch an die beiden Projektleiter Angela Hoffmeyer (hoffmeyer@vafk.de) und Markus Witt (witt@vafk.de) wenden.
Ganz herzlichen Dank bereits jetzt allen Unterstützern unserer Arbeit!
Markus Witt
Mitglied des Vorstands im Väteraufbruch für Kinder e.V.